Montag, 15. Januar 2007

Apartheid

Under apartheid, there was only one black employee at the Koeberg nuclear power station. It was one of South Africa`s most secrets sites, and since any black South African was concidered a security risk, the management stained to avoid hiring any. But there was one job that could not be done by a white. Koeberg`s lone black woeker was paid to run away from the guard dogs, to train them to bite blacks.
aus: Ben Maclennon, Apartheid: The lighter side, Carrefour, Cape Town, 1990
Polizei und Sichrheit in Südafrika

In most parts of South Africa, but especially in rural areas, people assume that the police are powerless to catch criminals.
(...)
In the new SOuth Africa, the same policemen are supposed to catch common criminals, and their main hurdle is their lack of detective skills.
(..)
Some (policeman) are barley literate, and have trouble processing the paperwork one wich they spend roughly two thirds of their time. Even when charge sheets are properly fillend in, they can fanish if the right person is slipped a few hundered rand. Courts are gridlocked. Prosecutors and police have not figured out how to cooperate smoothly. My reason for visiting that police station in Soweto was to see a new computer system, paid for by local buisnesses, which was supposed to help the police share and analyse data. But when I got there no one knew how to work it. The result for that muddle is that for every fifty carjackings, only one hijacker is jailed. The knowledge that they propably won`t be cought emboldens criminals.
aus: Robert Guest, The shackeled continent - Africa`s past, present and future,London, 2004

Ich lese zur Zeit viel über Südafrika und Afrika allgemein. Immerwieder lese ich Passagen, die ich so zutreffend finde. Dies war eine davon.

Laut der Zeitung hier ist Muizenberg und Umgebung einer der Orte wo am meißten Drogengeschäfte und anderes krimminelles Vorgehen stattfindet im Kap.
Nicht sehr erfreulich. Muizenberg hat ein Polizeirevier, Zellen und ein Gericht. Capricorn, eine Coloured community neben Muizenberg gelegen, hatte auf grund hoher Krimminalität einen Polizeicontainer. Der wurde allerdings vor 2 Jahren oder so wieder abgezogen, da es der Polizei zu gefährlich wurde.
Ironie.
Durch meine Arbeit mit den Strassenkindern Muizenbergs (ehemals Capricorn Kinder), bin ich immer wieder in Kontakt mit dem Muizenberg Polizeirevier gekommen. Auch habe ich mich persönlich einigemale hilfesuchend an die Polizei gewand.
Ich habe leider telefonisch nie jemanden erreichen können. Entweder es ist besetzt oder es geht einfach keiner dran.
Das kann ganz schön frustrierend sein, wenn man dringend Hilfe braucht.
Das Büro der Muizenberg Polizestation ist für einen großen Bereich zuständig. Viele Haushalte fallen in ihren Bezirk. Und die Polizeistation hat nur eine Telefonleitung. Die Pizzaria in Muizenberg hat immerhin 2 Leitungen. Und der DVD Ausleihladen 3.
In Südafrika gibt es viel private Sicherheitsdienste. Macht auch irgendwie Sinn, a die Polizei nicht wirklich ihren Aufgaben nach kommt. Diese privaten Sicherheitsdienste leisten allerdings nur ihren Dienst gegen Mitgliedsbeiträge, die nicht gerade günstig sind.
Bis jetzt habe ich immer nur versucht die Polizei zuerreichen wegen "KLeinigkeiten". Raub, Autodiebstahl, Einbruch. Ich bin dann immer zur Polizeistation gelaufen. Was muss man aber tun, wenn es sich um einen ernsten Notfall handelt?

Zum Thema Sicherheit:
Letzte Woche Montag bin ich den Bus von Beautiful Gate gefahren. Teil meiner Arbeit. Ich hatte einige der Kinder im Auto und meinen Mitarbeiter Astle. Wir sind in Cape Town unterwegs gewesen, in Rondebosch. Eine der "sicheren" weißen Gegenden. Große Häuser, schöne Strassen. Ich war auf einer viel befahrenen Strasse unterwegs und bin an einer Ampelkreuzung links abgebogen. Die Autos aus der Richtung kommend hatten Rot. Ihre Seite der Strasse war zweispurig und viele Autos mussten aufgrund der Ampel halten.
Während ich abbiege fällt mir ein kleiner weißer Toyota auf( dieser wagentyp ist sehr typisch hier und nicht zu teuer). Neben der Fahrertür stehen 2 schwarze Männer. Sie drücken sich ganz fest an die Autotüre. Sie haben eine Pistole und halten diese gegen die Fensterscheibe.
Ich fange an zu hupen um den Gangstern klar zu machen, dass sie nicht einfach am hellichten Tag auf einer viel befahrenen Strasse ein Auto inclusive Fahrer klauen können.
Astle, mein Kollege, fing sofort an mich anzuschreien mit dem Hupen aufzuhören und weiter zu fahren. Die Kinder im Bus, er selbst und die Insassen der anderen Fahrzeuge haben sich geduckt und ihre Köpfe verdeckt. Aus Angst die Gangser schießen auf jeden, den sie verdächtigen, der sie an ihrem Verbrechen hindern könnte.
Astle hat mir später nochmal erklärt, dass ich mich, die Kinder und jeden anderen mit sowas in Gefahr bringe. Nicht selten schießen diese Gangster tatsächlich auf jeden.
Mir gefällt der Gedanke überhaupt nicht, dass man keinen Mitmenschen helfen kann, während ihm sein Auto unterm Hintern weggeklaut wird. Würde mir jemand helfen? Da waren so viel Menschen. Sie alle haben weg geschaut. Das ist beängstigend.
Ich habe dazu gelernt. Nicht darauf aufmersam machen, wenn ich Verbrechen sehe. Nicht, wenn ich andere damit in reale Gefahr bringe.
Solche Überfälle passieren oft. Das war der erste den ich gesehen habe.
Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass Gangster versuchen könnten mich oder "mein" Auto zu klauen, da es den Beautiful Gate Aufrdruck hat und das zu aufwändig ist für die Gangster das Auto dann wieder zu verkaufen. Bitte betet trotzdem weiterhin für Bewahrung für mich hier in Südafrika!

Freitag, 5. Januar 2007

Wie ein Schlag hat es mich gestern Nachmittag getroffen.
Ich mache mir ohne hin viel Gedanken über das Leben der Kinder hier in Südafrika, insbesondere das der Strassenkinder.
Ich lese viel, treffe andere Sozialarbeiter und Streetworkr. Spreche mit Familien. Versuche zu verstehen, was getan werden kann, um Kindern ein sicheres Zuhause geben zu können. Wie sie zurück in ihrer Familie kehren können oder wie grundsätzlich verhindert werden kann, dass sie von dort weglaufen.
Manchen von euch hab ich von Brian erzählt. Zu ihm hatte ich letztes Jahr eine sehr enge Beziehung aufgebaut. Kurz bevor ich zurück nach Deutschland gereist bin ist er ins Jugendgefängnis gekommen. Ich hab ihn auch dort weiterhin besucht und konnte ihn dort sogar telefonisch von Deutschland aus erreichen.
Nach ca 12 Wochen wurde er entlassen. Und er hatte sich entschieden zurück zu seiner Schwester zu gehen. Weg von der Strasse.
Ich hab mich so gefreut! So lange schon hatte er versucht sein Leben in den Griff zu bekommen! Er war des Lebens auf der Strasse schon so lange müde gewesen.
Seit ich wieder zurück bin hier in Südafrika habe ich ihn einige Male gesehen. Ich hab ihn bei seiner Schwester besucht, die gerade erst Samuel geboren hatte. Alles sah so gut aus. Klar, er lebte immer noch in Armut, ging nicht zur Schule und nahm gelegentlich Drogen. Aber er war nicht mehr so dem harten Leben der Strasse ausgesetzt.
Gestern Nachmittag sah ich ihn aus einiger Entfernung und ich konnte an seiner ganzen Körperhaltung erkennen, das irgendetwas absolut nicht stimmt.
Er ist zurück auf der Strasse. Er hatte einen Streit mit seiner Schwester. (Ihrem Freund gehört das Haus.) Sie haben über Zucker für seinen Tee gestritten. Sie hat ihn rausgeworfen.
Mein Herz hat sich vor Schmerz zusammen gezogen.
Wegen Zucker.
Und letztes Jahr sah alles so aus, als würde er es schaffen. Wenigstens einer.

Abends auf meinem nach Hause weg hab ich zwei junge Mädchen getroffen. Auch sie kenne ich noch vom letzten Jahr. Einer von beiden hab ich letztes Jahr Hilfestellung gegeben, nachdem sie und ihre Schwestern ihre Wohnung nach dem Tod ihrer Mutter verlohren hatten. Sie war zu dem Zeitpunkt hoch schwanger und hat kurz danach eine wunderschöne Tochter geboren.
Gestern Abend hab ich sie wieder getroffen. Sie stand an der Einmündung zu meiner Strasse und winkte Autofahrern zu.
Sie unterbrach kurz ihr Tätigkeit um mich zu Umarmen und mir ein Frohes Neues Jahr zu wünschen. Sie erzählte kurz von ihrer Tochter. Sie ist mitlerweile 10 Monate alt. Ich verabschiedete mich und ging Heim.
Von meinem Fenster aus konnte ich die Beiden dort unten stehen sehen. Nach ca 15 Minuten stieg sie in ein Auto und fuhr fort.
Und wieder dieser stechende Schmerz in meinem Herzen.


Es gibt für Kinder und Jugentliche hier viel zu wenig Hilfestellung und Unterstützung. Niemand ist für ihn zuständig. Keine Behörde fühlt sich für sie zuständig. Private Hilfsorganisationen (NGOs) sind in diesem Berreich Kapstadts nicht vorhanden, oder nicht ausreichend. Uns als Beautiful Gate wurde die Genehmigung von seiten der Regierung entzogen. Mir und den anderen freiwilligen Helfern sind die Hände gebunden.
Aber unserm großen Gott nicht! ER will Vater sein für diese jungen Menschen, wie für dich und mich auch! ER will sie sehen, wie sie zu starken Persöhnlichkeiten heranwachsen. Für IHN gibt es keine Grenzen! I refuse to be limited. Denn für meinen König und Vater im Himmel ist nichts unmöglich.

Danke, dass ihr im Gebet an mich denkt und ich bitte euch, dass ihr auch für diese Kinder und ihre Familien betet.

Das ist übrigends Brian. Das Foto ist allerdings noch von letztem Jahr.

Donnerstag, 4. Januar 2007

Mein Herz

Das sind Momente, wo mein Herz sich freut. Das sind Momente, die mir unendlich wichtig sind.
Bernard, einer der Heimkinder, im Arm seiner Mutter Anna.
Bernard kann seine Mutter nur alle paar Wochen besuchen kommen. Ihr Zustand ist zu schlecht.
wenn ich mit Bernard raus zu ihr fahre versuche ich immer den Beiden etwas Zeit gemeinsamzu ermöglichen. Die Mutter ist leider total überfordert und kümmert sich in den wenigen Stunden, die sie mit ihrem Sohn hat ,kaum um ihn.
Ich hab kurzer Hand Beide, Mutter und Sohn, ins auto gepackt und bin mit ihnen an den nah gelegenen Strand gefahren, damit sie dort ein wenig Zeit alleine verbringen können. Und es hat funktioniert.
Bernerd liebt seine Mutter von ganzem Herzen Es war so schön ihn mit ihr zu sehen. Er hat ihre ungeteilte Aufmerksamkeit so derartig genossen.

wasserspass

Mehr Meer

Darf ich vorstellen, Christian

Das hier ist Christian. Er lebte bei seiner Oma in Capricorn. Seine Mutter ist Drogenabhänig und nicht in der Lage auf ihn oder seine Geschwister auf zu passen. Sein großer Bruder Carl lebt in Muizenberg auf der Strasse. Seine Oma Carol ist vor einigen Monaten von ihrem Mann verlassen worden, da sie ein Alkoholprobllem hat. Seit dem trinkt sie noch mehr.
Die Kinder sind nicht mehr bei ihr. Ich hab Christian nicht gefunden. Vielleicht ist er jetzt bei einer entfernten Tante. Ich bin mir sicher, ich werde ihn bald mal wieder sehen.

wieder neu

Das ist einer der wenigen Bäume hier. Er ist letztes Jahr bei unserem Buschbrand verbrannt.
Und jetzt erholt er sich wieder! Toll, wie? Vielleich wird er in ein paar Jahren wieder grün sein!

Gott ist genial

...wie schön Gott alles gemacht hat!