Sonntag, 25. Mai 2008

zur Situation in Südafrika/ Fremdenhaß

Ein Mann eingewickelt in eine Decke verbrennt vorAugen der Polizei.

Hütten , Häuser und Shops werden zerstört und verbrand.
Ein Mann wird mit Eisenstangen und Stöcken geschlagen.

Auf dem Weg Flüchtlinge zuverjagen.


Einige von euch haben sich in emails an mich gewand und nach der Lage in Südafrika und meiner Sicherheit gefragt. Hier ein kurzes Update.

In Südafrika leben zwischen 4 und 5 Millionen ausländische Afrikaner. Die meisten davon sind Flüchtlinge. In den letzten Monaten ist die Anzahl illegaler Flüchtlinge von Simbabwe drastisch gestiegen. Südafrika ansich ist mit den eigenen Landsleuten und der Armut in den schwarzen Vierteln schon überfordert. Der Sturm der Flüchtlinge ist für das Land nicht zu bewältigen.
Vor kurzem hat die Regierung das Amt wo Flüchtlinge sich melden müssen von Johannesburg nach Kapstadt verlegt um den Antrag auf Asyl zu verschweren und somit die Flut der Flüchtlinge einzudemmen.
Für Leute die dem Hunger und Krieg fliehen macht das die Sache zwar wesentlich schwieriger, hindert sie aber nicht vor der Flucht.
Kapstadt ist überfordert, weiss nicht wohin mit all den Flüchtlingen. Sie genehmigen ihnen keine Papiere. Die Flüchtlinge haben aber kein Geld wieder in ihre Heimat zurück zu keheren. Ohne Aufenthaltsgenehmigung dürfen sie sich aber nicht im Land aufhalten. In Kapstadt werden diese illegalen Flüchtlinge auf offenen Plätzen "gehalten". Der Platz ist eingezäunt, es gibt kein Dach, keine Sanitärenanlagen. Sie dürfen den Platz nicht verlassen.

Letztes Wochenende bin ich umgezogen in die Nähe von Johannesburg. An dem Wochende hat die Gewalt angefangen. Zunächst nur in der Region um Johannesburg. Die armen Südafrikaner sehen in den Ausländern und Flüchtlingen eine Bedrohung und den Grund ihrer Armut. ( Unser Geld hier verliert seinen Wert, Grundnahrungsebensmittelpreise steigen drastisch- das betrifft natürlich wieder die Armen am meisten). Seit einer Woche vertreiben (schwarze)Südafrikaner (schwarze) Ausländer. Sie zerstören ihre Hütten, brennen ihre Marktstände nieder, verprügeln sie und töten sie. Man hört, dass sie Planen alle Ausländer die nicht fliehen umbringen wollen.
Es ist sehr beängstigend und beunruhigend.
Die Regierung ist (mal wieder) total überfordert, äussert sich kaum und ignoriert mehr oder weniger was hier vor sich geht.
Hunderte sind bereits geflohen, zurück in die Hoffnungslosigkeit ihrer eigenen Länder, der sie einst entkommen wollten. Tausende sind zu Polizeistationen geflüchtet und leben dort im Freien, sind der Kälte und der Witterung ausgesetzt. Eine Polizeistation in der Nähe hier hat fast 3000 Flüchtlinge auf ihrem Grundstück. Wir (meine Mitarbeiter von YWAM und ich) bringen warmes Essen zu der Polizeistation im Township neben uns. Ca 300 Leute suchen dort Zuflucht. Sie sitzen dort im Freien auf engstem Raum. Männer, Frauen, Kinder. Hier und da eine Tasche mit einigen Habseligkeiten. Hoffnungslosigkeit und Angst steht ihnen ins Gesicht geschrieben.
Vor 3 Tagen musste die Polizei dort die 300 Flüchtlinge evakuiren da ein "Atentat" auf die dortige Polizeistation ausgeübt werden sollte. Die Polizei hat noch rechtzeitig davon gehört und Gott sei dank reagiert. Die verrückten gewalttätigen Ausländerfeindlichen wollten tatsächlich die "Gelegenheit nutzen" und die dort versammelten Flüchtlinge alle aufeinmal zuverprügeln und zu töten.
Es ist einfach nur verrückt sowas mitzuerleben und zu sehen, wie nicht wirklich etwas gegen diese Ungerechtigkeit unternommen wird!!! Was muss noch passieren?!?
In en Townships werden Menschen (Flüchtlinge und Ausländer) in Decken eingewickelt und lebendig verbrannt.

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